Donnerstag, 1. Mai 2008

Phase 1: Engage

Unsere Landwirtschaft bewirtschaftet den Boden sehr intensiv. Man setzt allerlei chemische Zusatzstoffe ein um eine maximale Ernte einzufahren.

Der Erfolg einer Ernte beruht zu grössten Teil aber immer noch auf der angebauten Pflanzensorte, der Bodenqualität und dem jahresbedingten Wetter. Nebst diesen drei Faktoren gibt es aber wie schon erwähnt die chemischen Zusatzstoffe, welche eine Ertragssteigerung einer Ernte zufolge haben können. Die chemischen Zusatzstoffe unterteilen wir grob in Pflanzenschutzmittel und Düngemittel. Da Pflanzenschutzmittel (meistens Herbizide, Insektizide und Fungizide) eigentlich nicht der Ertragssteigerung dienen, sondern nur, wie aus dem Namen schon erkennbar, dem Schutz der Pflanze, können wir stark vereinfacht sagen, dass der Bauer seinen Ernteertrag nur durch den Einsatz von Düngemittel steigern kann.

Nun stellt sich aber die Frage: Wie muss der Bauer denn düngen? Ist der Düngereinsatz proportional zum Ernteertrag oder gibt es einen oberen Grenzwert, bei dem der vermehrte Düngereinsatz keine Auswirkungen mehr auf den Ernteertrag hat? Oder kann der Bauer seine Felder auch überdüngen, sodass die Pflanzen evtl. sogar absterben? Die wichtigste Frage für den Bauer ist aber: Welches ist das Optimum? Wann ist das Verhältnis zwischen Düngereinsatz und Ernteertrag maximal? Nicht zuletzt stellt sich der Bauer auch die Frage nach dem Geld bzw. nach dem Erlös aus dem Verkauf der Ernte. Er ergänzt dazu die obige Fragestellung mit dem Faktor Geld, was wie folgt aussieht: Wann ist das Verhältnis zwischen dem ausgegebenen Geld für den Düngemitteleinkauf und dem Ernteerlös maximal?

Wir wissen, dass die Bauern diese Frage sehr wohl beantworten können (auch Bauern wollen viel verdienen), jedoch dazu von Zeit zu Zeit immer wieder neue Berechnungen anstellen müssen und nicht einfach Jahr ein Jahr aus eine konstante Düngermenge pro Fläche annehmen können. Die alte Redewendung „Der dümmste Bauer, hat die grössten Kartoffeln“ entspricht also in keinem Deut der Wahrheit. Des Weiteren wissen wir, dass es einen oberen Grenzwert bezüglich der Düngung gibt, denn ansonsten würde auf Flüssigdünger von Zimmerpflanzen keine Düngerbeschränkung stehen. Was wir noch nicht wissen, ist, welches das Optimum ist. Unsere Fragestellung lautet deshalb: Bei welchem Düngereinsatz ist das Verhältnis zwischen Düngereinsatz und Ertrag bzw. Wachstum der Pflanze maximal? Wir wissen auch, dass man je nach Nährzustand und pH-Werts des Bodens verschiedene Dünger einsetzen muss um einen optimalen Ertrag zu erhalten. Diese Faktoren betrachten wir aber nicht in unserem Versuch, da es sonst den Rahmen sprengen würde bzw. da wir sonst eine Unmenge von Versuchspflanzen hätten ansähen müssen. Den praktischen Versuch, welchen wir zu unserer Fragestellung erarbeiten, führen wir mit Pflücksalat und einem Universaldünger für Zimmer-, Balkon und Gartenpflanzen durch.

Unser Beweggrund ein Experiment und einen Blog darüber zu erstellen, liegt in unserer Herkunft. Wir sind alle auf dem Land aufgewachsen und sind der Landwirtschaft abgeneigt. Des Weiteren interessieren wir uns auch sehr für wirtschaftliche Zusammenhänge. Das Thema Düngug vereint diese beiden Aspekte vollends und es ist ja auch ein Teil der Biologie.


Post erstellt von: Daniel Brägger

1 Kommentar:

kfri hat gesagt…

Interessante Ausführungen. Was nicht hervor geht, ist das Interesse der Gruppe an diesem Thema. Fanden Sie das spontan oder hat jemand den Funken dazu gegeben? --> eine kleine persönliche Ergänzung dazu, wieso sie gerade dieses Thema gewählt haben, wäre spannend.